Domain Grundlagen: Was ist eine Domain und wie funktioniert sie

Technisch gesehen ist eine Domain die Übersetzung einer IP-Adresse, die zu bestimmten Informationen im Internet führen soll. Eine Domain besteht aus einem Namen, der sogenannten Second-Level-Domain (SLD) und einer Top-Level-Domain (TLD), getrennt durch einen Punkt.

Domain und Subdomain erklärt am Beispiel „shop.notebook.net“

Wird diese Kombination in einen Browser eingegeben, wird der baumförmig aufgebaute DNS-Namensraum in mehreren Schritten auf die einzelnen Teile der Domain abgefragt, beginnend mit der TLD, und liefert dabei nach jedem Durchgang eine genauere Positionsangabe der gewünschten Webseite. Ist die Position eindeutig definiert, wird die Webseite im Browser geladen. Von den technischen Vorgängen im Hintergrund bekommt der Benutzer praktisch nichts mit.

Was ist die Top-Level-Domain

Unter Top-Level-Domain versteht man die Endung einer Internetadresse. Ursprünglich war sie dafür gedacht die zukünftige Nutzung oder Herkunft einer Domain festzulegen. Liberale Vergaberichtlinien ohne Kontrollmechanismen ermöglichten bei einigen TLDs die heutzutage übliche, beliebige Verwendung durch den Nutzer. Es wird dabei zwischen zwei unterschiedliche Arten von TLDs unterschieden:

Generic Top-Level-Domains (gTLD): Generische Domain-Endungen, deren Verwendung ursprünglich aufgrund ihrer Bedeutung erfolgen sollten. Beliebte Beispiele für gTLDs sind unter anderem: .com, .net, .org, .biz, .info (diese 5 TLDs werden gemeinsam auch als .cnobi bezeichnet)

Country-Code Top-Level-Domains (ccTLD): Länderspezifische Domain-Endungen, deren Nutzung geographische Aspekte implizieren. Beispiele für ccTLDs: .de (Deutschland), .at (Österreich), .eu (Europäische Union), .us (Vereinigte Staaten von Amerika)

Manche ccTLDs sind generischer Natur und werden deshalb zweckentfremdet. Beispiele hierfür sind .tv (Tuvalu) für Fernsehen, .ag (Antigua und Barbuda) für Aktiengesellschaft, .dj (Djibouti) für Discjockey, .tm (Turkmenistan) für Trademark

Was sind Subdomains

Besitzt eine Domain nach der TLD und der SLD eine oder mehrere, weitere hierarchische Ebenen, werden diese als Subdomains bezeichnet. Alle diese Ebenen bilden gemeinsam eine eigenständige Domain.

Solche Subdomains werden meist zur logischen Gliederung benutzt (z.B. shop.notebook.net, reparatur.notebook.net), können aber auch vollkommen unabhängig von der eigentlichen Domain, als eigene Webseite, verwendet werden.

Hinweis: Der Bezeichner www, der oft vor eine Domain geschrieben wird, ist ebenfalls eine Subdomain und kann üblicherweise auch weggelassen werden. Ausnahmen gibt es, wenn die DNS-Server falsch konfiguriert wurden oder das www vom Entwickler der Webseite (zur Suchmaschinenoptimierung) als verpflichtend deklariert wurde.

Mit Subdomain, SLD und TLD lassen sich sogenannte Domainhacks realisieren. Dabei handelt es sich um eine Domain, bei der – aus allen Ebenen zusammengenommen – ein sinnvolles Wort entsteht. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Social Bookmarking Webanwendung Delicious, die bis Juli 2008 unter der Domain del.icio.us zu finden war. Weitere mögliche Beispiele wären: kun.de, lie.be, sta.at.

Technischer Ablauf einer Domain-Abfrage

Eine Domain ist eine linguale Adresse für das Internet. Im Internet gibt der User nicht eine komplizierte Zahlenkombination an, sondern einen eindeutigen Namen wie z. B. http://www.domain.de. Wenn das geschieht, passiert im Hintergrund folgender Ablauf:

  1. Der Rechner des Benutzers greift auf Dateien des Domain Name Systems zu und schaut entweder direkt in dem angegebenen Nameserver nach oder findet über diesen DNS Server heraus, welcher DNS Root Server für die gewählte Domain zuständig ist.
  2. Dann fragt er bei diesem DNS Root Server nach, auf wessen DNS Server die Inhalte für diese Domain abgelegt sind und fragt diesen DNS Server an. Im Normalfall speichern Root Nameserver auch einmal abgefragte Domain/IP-Kombinationen wodurch die letzte Abfrage entfällt.
  3. Je nach abgefragtem Dienst (Web, Mail oder andere) erhält der Rechner des Users die IP-Adresse zurück.
  4. Diese IPs werden in Europa von RIPE an Rechenzentrumsbetreiber und deren Mitglieder vergeben. In den Routern, die die Schaltpunkte des Internet darstellen, sind, wird festgelegt, auf welcher Verbindung die IPs erreichbar sind. So wird die Anfrage vom Rechner des Nutzers aus zum nahegelegendsten Router gesendet.
  5. Dieser Router hat die Informationen über die Verbindungen der Domain in vielen Tabellen vorliegen und schickt die Anfrage an den nächsten Router auf dem Weg.
  6. So gelangt die Anfrage bis hin in das Datacenter, in dem der Root Server des Webmasters steht, auf dem die Domain zu finden ist. Im Rechenzentrum selbst findet die Verarbeitung der Anfrage mittels Switchen statt.
  7. Gelangt die Anfrage an den Root Server, wird sie an den Apache übergeben. Der Apache ist eine weit verbreitete Software auf Linux Servern. Der Apache schaut nach, in welchem Ordner auf dem Server die Seiten der Domains abgelegt sind. Dort erreicht er nun die abgelegten Inhalte und sendet diese an den nächsten Router zurück.
  8. Dieser Router kann unter Umständen einen alternativen Pfad zum PC des Surfers nehmen. Letztlich landen die Inhalte der Domain dann im Browser des Users, der sie entsprechend seines Protokols für das Auge anzeigt. Dieser ganze Prozess dauert üblicherweise nur wenige Sekunden lange.

So werden die Inhalte im Browser dargestellt. Sobald der Nutzer einen weiteren Link anklickt, wiederholt sich der ganze Vorgang. Klingt kompliziert? Macht nichts, denn als normaler Nutzer muss man vom Ablauf der Domainanfrage eigentlich nichts wissen.

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Raphael
Raphael ist Gründer von WebRobots.de und seit 2010 als Internet-Unternehmer selbstständig. Sein ursprüngliche Ziel war es, 1.000 Euro im Monat ganz automatisch und nebenbei im Internet zu verdienen. Nachdem er dies geschafft hat, schreibt er über seine Erfahrungen mit der Suchmaschinenoptimierung und dem Content Marketing. Das nächste Ziel? 10.000 Euro im Monat!

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